In der Vorwoche war es der FDP-Region-Kassel gelungen, den bekannten Finanz- und Wirtschaftsexperten Frank Schäffler als Gastredner zu aktuellem Themen zu gewinnen. Unter „Eurorettung, Bargeldverbot & Co.“ wurde sein Vortrag in den Einladungen angekündigt. Als Ort der Veranstaltung hatte der Kasseler Kreisvorsitzende Matthias Nölke den Hörsaal des „Museums Währungsreform 1948“ im „Haus Posen“ gewinnen können, eine durchaus historisch bedeutsame Stätte für solche Themen der deutschen Finanzpolitik.
In anschaulicher und lebendiger Weise wusste der Redner seine zahlreichen Zuhörer zu fesseln. Er spannte einen weiten informatorischen Bogen von Entstehung und Zielsetzung des Euro über die gegenwärtige Finanz- und Schuldenkrise in der Europäischen Union bis zu aktuellen Problemen Deutschlands durch das angeschlagene Währungsgefüge und die, für ihn wenig Sinn machend, Diskussion über die Abschaffung des Bargeldes. Neben einer totalen Kontrollierbarkeit der Konteninhaber würde eine solche Maßnahme auch den Menschen wesentliche Teile ihrer Identität, persönlichen Lebensgestaltung und damit ihrer Würde nehmen. Für einen liberalen Bürger ist dies undenkbar. Schäffler warnte nachdrücklich vor der Weiterverfolgung solcher Gedanken-Konstrukte in einer verantwortungsbewussten Finanzpolitik.
An den Vortrag des studierten Betriebswirtschaftlers, der auch als Bundestagsabgeordneter strikt gegen die europäischen Rettungspakete stimmte, schloss sich eine rege Diskussion zu den zahlreich aufgeworfenen Fragen und Problemen an.
Anschließend war zu einem kleinen Imbiss eingeladen, den Mitglieder des Fuldataler FDP-Ortsverbandes anlässlich einer Art „Heimspiel“ im kleinen Museums-Café vorbereitet hatten. Fuldatals FDP-Ortsvorsitzende Anne Werderich zeichnet ja im Museums-Verein für den Café-Betrieb verantwortlich.
Hohes Interesse bei Frank Schäffler und etlichen Besuchern riefen auch die Einrichtung des „Museums Währungsreform 1948“ und das Wirken des US-Ökonomen Edward Tenenbaum beim „Konklave von Rothwesten“ hervor. Museumsleiter Bernd Niesel und Moderator Hans-Hermann Trost standen dazu spontan Rede und Antwort.