Erfreulich zahlreich waren die Mitglieder und Freunde der FDP-Kreisverbände Kassel-Stadt und –Land in diesem Jahr nach Fuldatal zusammengekommen. Man war gespannt auf das diesjährige Schlachte-Buffet, bereitet im Simmershäuser Haus Schönewald. Sie wurden nicht enttäuscht.
Kreisvorsitzende Anne Werderich konnte neben den vielen Gästen auch liberale Prominenz aus dem Hessischen Landtag begrüßen. Als „Chef“ in der gastgebenden Gemeinde war daher auch Bürgermeister Karsten Schreiber der Einladung gefolgt.
In seinem Grußwort richtete der Bürgermeister mahnende Worte an die Landespolitiker, indem er auf finanziell fast ruinöse Beschlüsse des Bundestages und des Landtages hinwies. Dadurch geraten die Kommunen, denen die jeweilige Umsetzung, z.B. bei der Kita-Betreuung, dann obliegt, bei einer sachgerechten Finanzierung in eine Schieflage, die dann kaum aufgefangen werden kann. Gebühren- und Steuererhöhungen seinen dann die ärgerliche Folge. So auch in Fuldatal. Karsten Schreiber hob deshalb auf höhere Finanzmittel von Bund und Land ab, wozu er die beiden Mitglieder des Landtages aufforderte.
Sodann entbot die Landtagsabgeordnete Wiebke Knell, in ihrer Fraktion zuständig für den ländlichen Raum, für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz, den Gruß der Landes-Liberalen. Sie zeigte die hervorgetretenen Mängel im Zusammenhang mit dem Skandal um die Fleischfabrik Wilke im Schwalm-Eder-Kreis und kritisierte das Behördenversagen beim Landkreis und im Fachministerium. Thema wurde auch die eine notwendige Änderung der Landesjagdverordnung, um das inzwischen aufkommende Unwesen einer Waschbären-Plage einzudämmen.
Gastredner Moritz Promny, Generalsekretär der Hessischen FDP, als Ehrengast legte den Schwerpunkt seiner Rede auf die in 2021anstehende Kommunalwahl. Er zog etliche Lehren aus der jüngsten Wahl zum Thüringer Landtag. Er geißelte den allgemein drohenden Verlust einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung, was sich u.a. an den Aussperrungen bei Reden von „unliebsamen“ Politikern an verschiedenen deutschen Hochschulen erkennen lässt. FDP-Vorsitzender Christian Lindner hatte jüngst nach einem Redeverbot in Hamburg jedoch einen großen Zuhörerkreis vor dem Universitätsgebäude um sich sammeln können, um so seine Gedanken vorzutragen. An der Göttinger Universität hatte man den langjährigen Innenminister von der CDU, Thomas de Maizière, an einer Lesung gehindert.
Die weitverbreitete „Klima-Diskussion“ betrachtete er als längst nicht wissenschaftlich ausgereifte Erkenntnis-Lage. Mit den getroffenen Maßnahmen sei das Problem von CO2-Ausstoß wohl noch nicht zu lösen.
Bei dem Weg nach politischer Glaubwürdigkeit sieht er die Liberalen auf einem richtigen Weg. Der Verzicht an einer Regierungs-Beteiligung der FDP in einer Berliner Koalition war angesichts der zahlreichen Probleme und Fragen der Gesellschaft, die bei den Verhandlungen gar nicht erst zur Sprache zu bringen waren, der richtige Weg für die Liberalen gewesen.
Die vielen aufgeworfenen Fragen und angestoßenen Probleme wurden dann von den Anwesenden in angeregten Gesprächen weiter diskutiert. Zu einer guten Stimmung trug das üppige und wohlschmeckende Schlachte-Büffet bei, das die Küche der Simmershäuser Hotel-Gaststätte bereitet hatte. Die Geselligkeit blieb keineswegs auf der Strecke. Es erging gar die Anregung, auch im nächsten Jahr sich zur Tradition des Schlachteessens wieder in Fuldatal zu bedienen.