Kürzlich hatte die liberale Friedrich-Naumann-Stiftung zusammen mit der Karl-Hermann-Flach-Stiftung Mitglieder sowie Freunde und Förderer aus der FDP-Region Kassel in den Veranstaltungssaal des Hauses der Kirche in Wilhelmshöhe eingeladen. Geboten wurde ein „politisch-kultureller Abend über den Wert der Freiheit.“
Hinter diesem voluminösen Begriff widmeten sich der Conferencier und Sänger Eckhard Rau und Pianist Bernd Düring, beide aus Paderborn, der Kabarett-Szene in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als der Faschismus auch in der Kleinkunst-Szene Deutschlands tiefe Wunden hinterließ. In gekonnter Weise präsentierte das Duo unter dem Titel „KaZett und Kabarett: Widerworte in brauner Zeit“ in zahlreichen Couplets und damals verbotener Musik einen Querschnitt von widerspenstigen, durchaus das Leben gefährdenden Sticheleien gegen den braunen Zeitgeist. Die Zuschauer sahen sich u.a. mitgenommen in die berühmte Berliner „Katakombe“ mit dem legendären Kabarettisten Werner Fink bis zu nach der Flucht über die Grenze deutschsprachigem Kabarett im Ausland, z.B. von Erika Mann, der Tochter des bekannten Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann. Heiter und bedrückend zugleich wirkten die Beispiele von Kleinkunst und Theater aus Konzentrationslagern.
Die erfreulich zahlreichen Teilnehmer, auch aus Fuldatal, erlebten einen höchst amüsanten, aber auch nachdenklich machenden Abend. Persönliche Gespräche mit dem Kabarett-Duo im Rahmen eines kleinen Umtrunks rundeten die gelungene Veranstaltung ab.