Die FDP-Region Kassel hatte in der vergangenen Woche zu einer sog. Start-Up-Lounge eingeladen, bei der der Bundesvorsitzende der Liberalen Christian Lindner als Ehrengast durch Kassels FDP-Vorsitzenden Matthias Nölke begrüßt werden konnte. Unternehmensneugründungen als Voraussetzung einer zukunftsweisenden und dynamischen Wirtschaftsentwicklung sind ein zentrales Thema für den Chef der Bundes-FDP.
Die „Start-Up-Lounge“ war eine Art Podiums-Diskussion, für die renommierte Kasseler Fensterbau-Firma Walter ihre Betriebshallen als „zünftiges“ Ambiente zur Verfügung gestellt hatte. Neben Christian Lindner erläuterten u.a. zwei Vertreter aus dem innovativen Science Park der Universität Kassel die Vorgänge um die gegenwärtige Kasseler Gründerkultur. Locker und überwiegend humorvoll moderiert wurde das Podium von Rainer Hahne, dem Chefredakteur einer bekannten nordhessischen Mediengruppe. Man war sich schnell darüber einig, dass für die deutsche Wirtschaft ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten wegen die als Bremsklötze wirkenden Hemmnisse aus Bürokratie und teils haarstäubende Verordnungen abgebaut werden müssen. Eine falsch verstandene Sozialgesetzgebung und restriktive Finanzgesetze müssen aufgehoben oder neu bedacht werden. Die Wiedergewinnung von Flexibilität ist dafür ein dominierendes Ziel.
Zuvor entsprach Christian Lindner den Erwartungen der nahezu vierhundert versammelten Besucher und gab eine kürzere Betrachtung der aktuellen politischen Lage, die vor allem durch die zunehmend ungelöste Flüchtlingsproblematik bestimmt werde. In seiner diesbezüglich kritischen Würdigung betonte er das zunehmende Staatsversagen durch die Missachtung zahlreicher Gesetze und teils historischer Rechtsnormen und dem Fehlen eines schlüssigen Einwanderungsgesetzes. Er forderte eine Beendigung des eingetretenen Chaos durch künftig klare Regelungen für alle Beteiligten. Bei einer sinnvollen Integration von Flüchtlingen werden künftig wohl besonders die Firmen des Mittelstandes gefragt sein. Der Kollege am Arbeitsplatz sei der beste Integrationshelfer.
Nach einer über zweistündigen lebhaften und von viel Humor durchsetzten Veranstaltung gab es für viele Zuhörer regen Gesprächsstoff, der deutlich machte, dass Kassel eine bemerkenswerte Veranstaltung für die Zukunft künftiger wirtschaftlicher Entwicklungen insbesondere bei jungen Initiativen und Neugründungen von Firmen erlebt hat.